kognitive Verhaltenstherapie  | Emotion-Emotionen, die von einem Psychologen während einer Therapiesitzung mit einem Kind mit Autismus-Spektrum-Störung verwendet werden.

Wie funktioniert die kognitive Verhaltenstherapie?

Die kognitive Verhaltenstherapie setzt bei Denkmustern und daraus resultierenden Verhaltensweisen an. Daher rührt auch der Name dieser Therapieform: Kognition meint die Schnittstelle zwischen Gedanken und Handlungen. Verhaltensweisen sind sozial angeeignet und können daher verändert werden. Dementsprechend wird innerhalb einer kognitiven Verhaltenstherapie zunächst analysiert, ob belastende Gedanken oder Gefühle die individuellen Verhaltensweisen so beeinflussen, dass daraus negative Auswirkungen – wie psychische Probleme – entstehen.

Tipp: Die Krankenkassen übernehmen generell die Kosten für kognitive Verhaltenstherapien, deren Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist.

Typischerweise steht der Behandlung eine Analyse voran. Diese Verhaltens- oder Situationsanalyse bietet dem Patienten Raum, seine individuellen Schwierigkeiten zu schildern. Der betreuende Therapeut richtet ein besonderes Augenmerk auf situative Merkmale und körperliche Reaktionen sowie auf beschriebene Gefühle und Verhalten des Patienten. Verzerrte Denkmuster werden identifiziert und erklärt. Häufige Beispiele von Denkweisen, die sich negativ auswirken, sind z.B. Schwarz-Weiß-Denken, Verallgemeinerungen oder Katastrophisierungen. Der Patient soll im nächsten Schritt lernen, die eigenen Gedankenprozesse zu beobachten und hier problematische Denkweisen zu erkennen. Sobald der Patient selbstständig schädliche Gedanken durch neutrale ersetzen kann, hat er oder sie mehr Kontrolle über die eigenen Gedanken und ist diesen weniger ausgeliefert. Dies verhindert zugleich, dass negative Gefühle erst entstehen.

Der neue Umgang damit richtet sich auch nach der Art der psychischen Belastung. Beruhigende Gedanken und Verhaltensweisen können beispielsweise Ängste und deren körperlichen Symptome (Herzrasen etc.) verringern. Depressive Gedanken, die zur eigenen Isolierung führen, lassen sich mit Unterstützung neu bewerten und entkräften. Auf diese Weise bietet der Therapeut Hilfe zur Selbsthilfe. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Patienten für eine kognitive Verhaltenstherapie die Bereitschaft mitbringen sollten, aktiv an ihren Problemen zu arbeiten. Sowohl während der Therapieeinheit wie auch zwischen den Sitzungen ist dies erforderlich. Bei besonders schweren Symptomen kann der vorübergehende Einsatz von Medikamenten die eigentliche Verhaltenstherapie erst ermöglichen.

Behandlung und Zielgruppe

Nicht nur das Wohlbefinden des Patienten, auch dessen Selbstständigkeit steht im Fokus der kognitiven Verhaltenstherapie. Verschiedene Kompetenzen und Fähigkeiten sollen es langfristig ermöglichen, Probleme erfolgreich und vor allem eigenständig zu bewältigen. So verringert die kognitive Verhaltenstherapie nicht nur aktuell vorhandene Symptome, sondern bietet Patienten neues Wissen und Methoden für ihren Alltag. Sie lernen ihre eigenen Symptome und evtl. vorhandene Störungen besser zu verstehen und erhalten zugleich Strategien an die Hand, um damit besser umzugehen. Das können konkrete Verhaltenstechniken sein, die dabei helfen, die eigenen Gefühle zu regulieren. Die in der Therapie erarbeiteten neuen Gedankenmuster, Interpretationen und Verhaltensweisen übt der Patient im Alltag und unterstützt vom Therapeuten ein.
Die kognitive Verhaltenstherapie wird für eine Vielzahl an Störungen empfohlen. Grundsätzlich lässt sie sich besonders erfolgreich anwenden bei:

  • Ängsten (z.B. Phobien, Panikattacken)
  • Zwängen (z.B. OCD)
  • Süchten (z.B. Alkoholismus, Spielsucht)
  • Essstörungen (z.B. Bulimie)
  • Depressionen (alle Grade)
  • einigen Persönlichkeitsstörungen (z.B. Borderline)
  • z.T. bei psychotischen Erkrankungen (z.B. Schizophrenie)
  • z.T. bei Trauma-Reaktionen (PTBS).

Dabei steht eine Betrachtung der aktuellen Probleme und deren Lösung im Vordergrund. Vergangene Geschehnisse werden betrachtet, wenn diese in irgendeiner Form zur aktuellen Situation beitragen. Dies unterscheidet die kognitive Verhaltenstherapie z.B. von analytischen Psychotherapien, die tieferliegende Ursachen und Probleme aufdecken. Daher richtet sich die kognitive Verhaltenstherapie besonders an Personen, die bestimmte und aktuelle Probleme bewältigen wollen.

Tipp: Psychische Beschwerden zu lindern, ist das Ziel der (kognitiven) Verhaltenstherapie. Dazu vermittelt der behandelnde Therapeut seinen Patienten individuell geeignete Methoden.

Entwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie

Wie auch die Psychologie ganz allgemein schöpft die Verhaltenstherapie historisch aus Philosophie, Medizin und Pädagogik. Unter „Verhaltenstherapie“ sammelten sich zunächst Methoden, die auf Basis der Lerntheorie und der experimentellen psychologischen Forschung entstanden. Mit der Zeit rückten individuelles Verhalten und Gefühle mehr in den Vordergrund. Im Zuge dieser Entwicklung in etwa in den 1970er Jahren entstand daher der Begriff Kognitive Verhaltenstherapie. Speziell im deutschen Raum ist diese gemeint, wenn vom Sammelbegriff Verhaltenstherapie gesprochen wird.

Eine Vielzahl von untergeordneten Vorgehensweisen zur Behandlung psychischer Störungen haben sich seitdem daraus entwickelt. Allen gemein sind dabei jedoch grundlegende Ideen und Prinzipien. Darunter fallen u.a. Transparenz, Handlungs-, Problem- und Zielorientierung, konstante Weiterentwicklung und die bereits genannte „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Tipp: Die Wirksamkeit von Verhaltenstherapie ist bei sehr vielen Störungen wissenschaftlich belegt. Dank der konstanten Weiterentwicklung ergeben sich immer neue therapeutische Vorgehensweisen, die bei zuvor schwierig zu behandelnden Störungen helfen.

Philosophische Ideen hinter der Verhaltenstherapie

Dass es das eigene Denken ist, was die Menschen psychisch erkranken lässt, erkannten bereits die griechischen Philosophen, speziell die Stoiker. Wer während der griechischen Antike nicht glücklich war, konnte sich daher vom Philosophen vor Ort beraten lassen. In der Rolle eines (Seelen-)Arztes baten diese Ratschläge für jede Lebenslage. In Gesprächen und Übungen sollte Distanz zu den eigenen Gedanken gewonnen werden, die das mentale Leid verursachten. Falsche Vorstellungen und Interpretationen sollten als solche erkannt werden. Stoische Philosophischen verhalfen dadurch zu einem selbstständigerem und rationalen Umgang mit negativen Emotionen. Ihre Techniken lieferten die Basis für verschiedene Verhaltenstherapien und spielten besonders bei der Entwicklung der Verhaltenstherapie eine große Rolle. Berühmte Stoiker sind z.B. Cicero, Epiktet und Marc Aurel.

Typische Vorgehensweisen und Methoden eines Verhaltenstherapeuten

Wie bei einem Baukasten stehen dem Verhaltenstherapeuten zur Behandlung eine Anzahl an therapeutischen Methoden zur Wahl. Passend zum Patienten und dessen Schwierigkeiten lassen sich davon einzelne oder mehrere in Kombination nutzen. Die sogenannten kognitiven Techniken setzen beim Denken und Fühlen des Patienten an. Dabei soll dieser lernen, selbstständig seine Gedanken und Verhaltensweisen neu zu bewerten. Dies ist besonders bei Depressionen, Ängsten und Zwängen effektiv. Die Konfrontationstechniken zielen auf Ängste, Zwänge und Trauma-Reaktionen ab. Zuvor gemiedene Situationen sollen aktiv aufgesucht werden, um z.B. Ängste abzubauen. Dabei unterstützt der Therapeut den Umgang mit Angstsymptomen und nimmt den Fokus von der „Gefahr“.

Die sogenannten operanten Verfahren fördern erwünschtes Verhalten mithilfe eines Ansporns abhängig vom Patienten, beispielsweise mit Lob. Kompetenzen verschiedenster Art werden bei Bedarf vom Therapeuten vermittelt und drehen sich z.B. um soziale Fähigkeiten. Dabei trainieren die Patienten gemeinsam mit dem Therapeuten spezifische Situationen, um z.B. soziale Phobien zu mildern. Weitere häufige Methoden sind z.B.:

  • Reizkonfrontation
  • Desensibilisierung
  • Selbstmanagement
  • Operante Verfahren
  • Training sozialer Kompetenzen
  • positive Aktivitäten
  • kognitive Umstrukturierung
  • Entspannungsverfahren
  • Euthyme Therapie (Genusstraining)

Neben diesen gibt es spezielle Methoden und Verhaltenstherapien, die auf spezifische und komplexe Störungen abzielen. So zielt die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) vor allem auf die Behandlung von Personen mit Borderline ab. Hier steht eine Affektregulation im Fokus, um evtl. vorliegendes Selbstverletzungsverhalten zu verringern. Daneben dreht sich die DBT um Spannungszustände, deren frühzeitiges Erkennen, Bewältigungsstrategien, Selbstbild und Verhaltensmuster. Chronische Depressionen behandelt das Cognitive Behavioral Analysis System for Psychotherapy (CBASP).

Berufliche Perspektiven in der kognitiven Verhaltenstherapie

Wer die kognitive Verhaltenstherapie beruflich anwenden möchte, kann dazu verschiedene Ausbildungswege gehen. Dabei stehen Ihnen stets Bildungsangebote via Fernstudium offen. Diese bieten den Vorteil, dass Sie sich nebenberuflich bei nur wenigen Stunden wöchentlich absolvieren lassen. Als Psychologischer Berater sind Sie qualifiziert, Personen bei Krisen und Sinnfragen zu unterstützen. In nur 15 Monaten können Sie diese Ausbildung bewältigen. Zusätzliche Spezialisierungen, wie z.B. Systemische Therapie oder Paar- und Familiencoaching, eröffnen Ihnen weitere Aufgabenfelder. Im Laufe Ihrer Ausbildung lernen Sie Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie kennen. Als Berater behandeln Sie dabei jedoch keine Störungen.

Wer dagegen vor allem Personen mit Störungen behandeln möchte, kann sich z.B. als Psychotherapeut oder Heilpraktiker für Psychotherapie ausbilden. Ebenso stehen Ihnen bei Fernstudium akademische Studiengänge offen. Der Bachelor in angewandter Psychologie eröffnet Ihnen psychologische Master-Studiengänge mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Mit diesen können Sie sich z.B. zum Pädagogischen Psychologen (M.Sc.) oder Klinischen Psychologen (M.Sc.) ausbilden lassen.

Mithilfe eines Fernlehrgangs oder Hochschulkurses können Sie sich die Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie in kurzer Zeit aneignen, um diese in Ihrem aktuellen Beruf bei Bedarf einzubringen. Diese Option ist besonders attraktiv für soziale, lehrende, medizinische, beratende und pädagogische Berufsgruppen. Umfassende Einblicke in Therapien und Psychologie erhalten Sie mit Praktischer Psychologie oder Grundwissen Psychologie. Themenspezifische Kurse drehen sich außerdem um Kommunikationstraining, Angst- und Stressbewältigung oder Entspannungstraining.

Informieren Sie sich bei uns über diese und viele weitere Bildungsangebote, die Ihnen bei den unterschiedlichsten Fernschulen angeboten werden. Daneben empfehlen wir die Informationspakete der einzelnen Fernschulen anzufordern. Diese sind kostenlos und enthalten Studienführer und Probelektionen zu den von Ihnen favorisierten Fernstudiengängen. Außerdem erhalten Sie detaillierte Informationen über Förderungsoptionen, Ermäßigungen und vieles mehr.

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