Das Berufsbild eines Psychologischen Beraters
Warum ist der Bedarf an Therapien und Beratungen durch Psychologische Berater grundsätzlich hoch? Der typische Alltag heutzutage beinhaltet ein gewisses Maß an Stress. Ob Leistungsdruck in Schule oder Beruf, die mögliche Aussicht auf Arbeitslosigkeit oder die Informationsüberflutung angesichts unregulierten Konsums sozialer Medien – all dies sind konstante Stressfaktoren. Hinzu gesellen sich Konflikte und Kommunikationsschwierigkeiten oder auch hohe Scheidungsraten auf privater Ebene. Ein professionell ausgebildeter Psychologischer Berater hilft dabei, mit diesen Herausforderungen konstruktiv umzugehen und passende Handlungs- und Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Hilfe zur Selbsthilfe und Grenzen der Beratung
Bei der psychologischen Beratung geht es grundsätzlich immer um eine objektive, neutrale und vor allem wertschätzende Unterstützung des Klienten, die zur Klärung seines Anliegens beiträgt. Durch gezielte Beratungs- und Fragetechniken wird der Klient auf dem Weg zur Lösung seines Anliegens begleitet und unterstützt. Dabei ist das wesentliche Element der psychologischen Beratung, dass der Klient stets selbst individuelle Lösungsmöglichkeiten und -strategien entwickelt. In der Ausbildung zum Psychologischen Berater wird daher vermittelt, eine lösungsorientierte, klärende und unterstützende Interventionsform für den privaten wie auch beruflichen Bereich anzubieten.
Psychologische Beratung ist eine zeitlich begrenzte Beratungsform und keine Therapieform zur Heilbehandlung von psychischen Erkrankungen. In diesem Bereich gelten strenge gesetzliche Regelungen und mit dem Hintergrundwissen über psychische Störungen und deren Symptome können Sie ggf. vorhandene Erkrankungen erkennen und in die richtigen Hände delegieren.
Tipp: Wollen Sie sich beruflich tiefgreifender mit psychischen Störungen befassen und erkrankten Personen helfen, eignen Sie sich für eine Ausbildung zum psychotherapeutischen Heilpraktiker (Ausbildung in der Psychotherapie) oder einem Fernstudium zum klinischen Psychologen. Alternativ lässt sich die Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie mit der Fachrichtung Psychologische Beratung studieren.
Themen und Ziele der Psychologischen Beratung
Das übergeordnete Ziel des Psychologischen Beraters ist es, gemeinsam mit dem Klienten eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu erreichen. Klienten suchen eine psychologische Beratung zur Vorbeugung, Klärung oder Linderung von als schwierig empfundenen Lebenssituationen, bei Krisen aller Art – sowohl inter- als auch intrapersonell –, bei Entscheidungsproblemen, Fragen zur Lebensführung und vor allem Lebensänderung, aber auch zu Fragen der allgemeinen, beruflichen und/ oder familiären Neuorientierung. Häufige Themen bestehen z.B. in dem Ein- oder Austritt in oder aus bestimmten Lebensphasen und damit einhergehenden Veränderungen, wie das Altern allgemein und dem Eintritt ins Rentnerleben. Doch auch Karriere, Work-Life-Balance, berufliche Führung und besonders Kommunikation und Konflikte im Beruf sind ein häufiges wiederkehrendes Thema. Gemeinsam mit Ihren Klienten bearbeiten Sie individuell u.a. diese Obergebiete:
- Wahrnehmung, Selbstfindung, Identität und Persönlichkeitsentwicklung
- unbewusste Glaubenssätze
- Partnerschaft und Familie
- Gesundheit und Erhaltung
- Beruf: Probleme und Veränderungen
- Glauben und Spiritualität
- Konfliktarbeit, Verbesserung von Kommunikationsfähigkeiten
Dabei wenden Sie die im Fernstudium angeeigneten Gesprächstechniken und -methoden an.
Eigene Praxis, berufliche Veränderungen oder Zusatzkenntnisse?
Wer sich als Psychologischer Berater und /oder Personal Coach selbstständig machen möchte, z.B. mit einer eigenen Praxis, kann dazu diese professionelle Ausbildung nutzen, die Sie direkt darauf vorbereitet. Doch auch zahlreiche andere Berufsgruppen können sich mithilfe des psychologischen Fachwissens weiterentwickeln und dieses in ihre tägliche Arbeit einfließen lassen. Mediziner, Therapeuten und Heilpraktiker profitieren von dem psychologischen Knowhow der Ausbildung zum Psychologischen Berater. Lehrende, soziale, pädagogische und leitende Berufe können mit einem fundiertes psychologischen Hintergrundwissen ihre beratenden Kompetenzen verbessern. Die Zielgruppe besteht generell u.A. in:
- Interessierten Neu- und Quereinsteigern, die sich eine eigene Existenz aufbauen wollen,
- Personalverantwortliche, Teamleitungen, Betriebsräte und betriebliche Vorgesetzte aller Ebenen,
- Angehörige medizinischer Berufe wie Ärzte und Krankenpflegepersonal,
- Soziale, lehrende, pädagogische Mitarbeiter, z. B. in Beratungsstellen,
- Angehörige aller beratenden Berufe, die ihre Coachingkompetenz professionalisieren wollen.
Wer die eigenen persönlichen und sozialen Kompetenzen erweitern möchte, kann dazu ebenfalls den Fernlehrgang Psychologische Beratung und Personal Coaching nutzen. Sie erhalten dabei die Möglichkeit, individuelle soziale und persönliche Fähigkeiten und Ressourcen zu entdecken, sie weiterzuentwickeln und sicher anzuwenden. Dadurch lernen Sie z.B. ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und sich die Erlaubnis zu geben, diesen nachzugehen. Mit diesem Wissen kann der Psychologische Berater dazu beitragen, dass Klienten wieder in Einklang mit sich und ihrem sozialen Umfeld sind.
Mehr als nur Beratung
Nach erfolgreichem Abschluss des Fernstudiums weist Sie Ihr Abschlusszeugnis nicht nur als Psychologischen Berater, sondern auch als Personal Coach aus. Diese Ausbildung umfasst daher auch einen großen Part an Personal Coaching, darunter Methoden, Techniken und Verfahren. Beispiele hierfür sind NLP, die Arbeit mit Träumen, Glaubenssätzen, Hypnose, Körperarbeit und viele weitere, je nach Institut. Je nach persönlichen Vorlieben lohnt sich ein Blick in das Infomaterial der einzelnen Fernschulen, die den Psychologischen Berater und Personal Coach führen. So können Sie vorab erkennen, auf welche Themen die einzelnen Ferninstitute ihre Schwerpunkte legen, wie viel Praxisarbeit der Fernlehrgang beinhaltet und ob es für Sie z.B. interessante Fachrichtungen gibt, mit denen Sie sich direkt spezialisieren können. Den 12- bzw. 15-monatigen Fernstudiengang können Sie beim Institut für Lernsysteme (ILS), der sgd – Studiengemeinschaft Darmstadt, dem Bildungswerk für therapeutische Berufe (BTB) sowie der Fernakademie für Erwachsenenbildung (FEB) absolvieren.